Entwicklungsumgebung: LAMP-Stack mit E-Mail Daemon

Als zweiten Teil meiner Serie zum Aufbau einer Entwicklungsumgebung stelle ich heute die Installation des LAMP-Stacks mit E-Mail Daemon vor.

Der Ubuntu-Server hat ein kleines Helfer-Tool namens tasksel standardmäßig installiert, mit Hilfe dessen man sofort den gesamten LAMP-Stack installieren kann.

sudo tasksel install lamp-server

Dieser Befehl führt den benannten “Task”, einen LAMP-Server zu installieren, aus. Während der Installation der verschiedenen Komponenten wird die Vergabe eines Passwortes für den root-Benutzer des MySQL-Servers abgefragt. Ist das erledigt wird die Installation abgeschlossen.

Fehlersuche

Sollte bei einem Neustart des Apache2-Servers (sudo service apache2 restart) folgender Fehler auftreten ist noch eine Kleinigkeit zusätzlich zu erledigen.

apache2: Could not determine the server's fully qualified domain name, using 127.0.0.1 for ServerName

Um diesen Fehler auszumerzen muss der Server-Name global gesetzt werden.
Am einfachsten könnt Ihr das über eine eigene Konfigurationsdatei lösen:

echo "ServerName localhost" | sudo tee /etc/apache2/conf-available/fqdn.conf
sudo ln -s /etc/apache2/conf-available/fqdn.conf /etc/apache2/conf-enable/fqdn.conf

Für Benutzer von Ubuntu 13.04 und früher erschienenen Versionen muss die Datei fqdn.conf einfach nur fqdn heißen und in den Ordner /etc/apache2/conf.d geschrieben werden.

Nach einem Neustart des Apache2-Daemon sollten keine Warnhinweise mehr ausgegeben werden.
Wer gerne den komplett manuellen Weg gehen möchte kann sich am offiziellen Eintrag im Ubuntu Wiki orientieren.

Installation des E-Mail Daemons

Die hier gezeigte Konfiguration ist ein offenes Relay. Das heißt es wird nicht überprüft, ob der MTA für die Zustellung von E-Mails des Absender zuständig ist bzw. für die Zustellung an entsprechende Empfänger.

Damit das Server-System generell E-Mails versenden kann muss mit Hilfe des folgenden Befehls der MTA postfix installiert werden.

sudo aptitude install postfix

Die in den Bildern gezeigte Grundkonfiguration ist in der Lage E-Mails zu versenden, die mit Hilfe von Skripten wie SwiftMailer versendet werden sollen.

Es ist wichtig die Auswahl “Internet-Site” zu wählen, um zum Beispiel einen manipulierten FROM-Header zu senden. Leitet man den E-Mail Verkehr über einen anderen SMTP-Server, wie der von Google, wird der FROM-Header meistens durch den des im SMTP-Server konfigurierten Absenders ersetzt. Achtung, die vom localhost versendeten E-Mail können im Spam-Ordner liegen, da die Quelle nicht richtig verifiziert werden kann.

Auch für die Installation von postfix ist das Ubuntu-Wiki eine gute Informationsgrundlage.

Anpassung der PHP Konfiguration

Nachdem der MTA korrekt konfiguriert wurde muss noch die php.ini (sudo nano /etc/php5/apache2/php.ini) angepasst werden.

Hier muss im Abschnitt [mail function] der Parameter sendmail_path wie folgt ergänzt werden.

# For  Unix only. You may supply arguments as well (default: "sendmail -t -i").
# http://php.net/sendmail-path

sendmail_path = "/usr/sbin/sendmail -t -i"

Nach einem Neustart des Apache2-Servers ist PHP nun in der Lage mit Hilfe der mail()-Funktion E-Mails zu versenden.

Fazit

Mit Hilfe dieser Konfiguration ist es möglich Internetseiten anzuzeigen und PHP-Skripte auszuführen. Des Weiteren wurde die Möglichkeit geschaffen E-Mails zu versenden. Alles im allem sind dies die Grundfunktionen, die ein Entwicklungsserver benötigt. Natürlich kann weitere Software installiert werden, sofern nötig.

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